Nun ist es soweit. Die Jury hat in den letzten Wochen zahlreiches Material, Videos und Projektbeschreibungen gesichtet und bewertet. „Es ist erstaunlich, wie zahlreich die Einreichungen waren und wie unterschiedlich das ‚Zusammen Wachsen‘ der Volkskulturen behandelt wurde“, freut sich Initiator Miha Kampuš. Geplant war eine große Gala in der Kärntner Landesregierung – diese findet nun coronabedingt etwas verkleinert, aber nicht weniger feierlich statt.

Das sind die Nominierten für den „Kärnten – Koroška-Preis“:

  • „Slowenische Flur- und Hofnamen im Gailtal – gemeinsames Kulturerbe beider Volksgruppen“
    Land- und Wanderkarten zur touristischen Nutzung
    Urban Popotnik, Eduard Rauter, Peter Jordan, Martina Piko-Rustia
  • „Annäherung der Volksgruppen im Sinne des Zusammen Wachsens“
    Mehrere Artikel, Aufsätze, Website und Alpe-Adria-Preis
    Josef Lausegger
  • „DIES IRAE“
    Zweisprachige Performance über Flucht und Erinnerung
    Nika Sommeregger
  • schau.Räume
    Tabuisierte und marginalisierte soziale Themen in leerstehenden Geschäftsräumen
    Team: Katrin Ackerl Konstantin, Rosalia Kopeinig, Andreas Hudelist, Alfred Rindlisbacher, Maria Leeb, Edeltraud Günthör
  • „Hymne der Versöhnung Kärnten – Koroška, das Land in uns“
    Komponiertes zweisprachiges Gemälde über Kärnten
    Günther Antesberger
  • „Brücken bauen – Gradimo mostove“
    Zusammentreffen von Kunstschaffenden und Interessierten auf den Draubrücken
    Gerhard Leeb
  • Alpen-Adria-Kunstsymposium
    Künstler sowie die Bevölkerung und Schulen aus dem Alpen-Adria-Raum
    Gernot Schmerlaib und Fritz Unegg
  • Wieser Verlag
    30 Jahre und knapp 1.200 Bücher überwinden hemmende Blockaden über die Grenzen hinweg
    Lojze Wieser
  • „projEGGt“
    Auf den Spuren alter Volkskulturen im Raum Egg bei Hermagor – slowenisches Liedgut mit eigenem Projektchor
    Klaus Krieber, Franz Mörtl, Hans Mosser, Peter Wiesflecker
  • „Mein Leben begann an einem Ort des Todes/Rojena na kraju smrti … in preživela“
    Eine Lebensgeschichte in Buchform und ein Beitrag zum Miteinander unter den Nachbarn
    Anica Wurm-Olip
  • „Rož’nRock“
    Konzerte im ländlichen Raum zur Verbindung verschiedener Regionen, Jugendlichen und Volksgruppen
    Marina Hedenik Verein/Društvo Rož’nRock
  • „doma/daheim“
    Buch- und Ausstellungsprojekt über Kärntner Sloweninnen und Slowenen mit Texten, Fotos und Videos
    Karlheinz Fessl

Die Jury hat sich coronabedingt im ersten Schritt digital über die Einreichungen ausgetauscht. Die Projekte und Initiativen wurden genau unter die Lupe genommen. „Mittels App konnten die Jurymitglieder jedes Projekt in drei Kategorien bewerten“, erklärt Michael Steindl.  Besonders war für Jurymitglied Steindl, „dass die Qualität der Einreichungen sehr hoch war und die Projekteinreichungen professionell aufbereitet wurden – die Projektverantwortlichen haben sich wirklich Arbeit gemacht.“ Besonders war für Samo Kobentar die Bandbreite an kulturellen Bereichen, die das Projekt „Unser Land“ erreicht hat. „Jetzt wächst eine Generation heran, die einen viel weiteren Blick hat und sich vorurteilsfreier begegnet. Das vereint das Projekt: Den Blick nach außen zu schärfen, aber die eigene Identität und die Wurzeln nicht zu vergessen“, sagt Kobentar. Und Christian Liebhauser-Karl ergänzt: „Unser Land hatte das Ziel, das Zusammen Wachsen zu stärken, in dem man das vermeintlich Fremde kennenlernt und dadurch Vorurteile abbaut. Das ist uns allen in den letzten zehn Jahren mit der Initiative Unser Land gelungen!“ „Jeder, der seinen Beitrag dazu leistet und geleistet hat, ist ein Sieger“, bringt Miha Kampuš, Initiator von Unser Land, den Erfolg des Projekts auf den Punkt.